Gründerzeit (1871 - 1914)

Typische Stilmerkmale für die Gründerzeit (etwa 1871 bis 1914) sind die kannelierten Lisenen mit aufgesetzten Voluten, Diamantquader, gedrechselte Füße vorne sowie das Furnierbild mit den stark gemaserten Füllungsflächen und der diagonalen Furnierung der Rahmen mit Kreuzfuge. Es wird eine Vielzahl von gedrechselten und geschnitzten Verzierungen aufgebracht, welche die Möbel überladen wirken lassen. Oft werden diese noch von einer geschnitzten Muschel bekrönt.

Die Beschläge sind in ihren Verzierungen ebenso üppig, wie der Rest der Gestaltung.

Häufige Holzarten sind Nussbaum mit einer Oberfläche aus Schellackpolitur, Eiche, dunkelbraun gebeizt, sowie Weichholzmöbel, auf denen mittels Bierlasur "wertvollere" Hölzer imitiert wurden. Weichholzmöbel mit gewachster Oberfläche, wie man sie heute oft sieht, gab es damals nicht. In aller Regel wurde hier eine Maserierung abgebeizt.