• DE

Jugendstil (1896 - 1914)

Jugendstil-Vertiko in Weichholz, auf Nussbaum und Palisander maseriert

vorher
nachher

Typisch für den Jugendstil (1896 - 1914) sind die Bleiverglasungen in den Schranktüren, die rechteckigen Schlüsselschilder sowie die Profilierung von Lisenen, Traversen und Schubkastenvorderstück.

Während bei Gründerzeit-Möbeln, die in Formgebung und Konstruktion fast identisch sind, die Lisenen mit Hohlkehlen versehen (kanneliert) sind, kehrt sich im Jugendstil das Profil quasi um: jetzt bilden mehrere nebeneinanderliegende Halbstäbe das Hauptprofil, das sich in unterschiedlichen Breiten an allen Möbelteilen wiederholt. Wo in der Gründerzeit Voluten den oberen und unteren Abschluss von Lisenen bilden, treten im Jugendstil Kapitelle mit eingeschnitzten Blumenmotiven.

In der Konstruktion macht sich die Industrialisierung bemerkbar: Rückwände und Füllungen werden zunehmend in Sperrholz angefertigt.